Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit mittelalterlichen Kunstwerken darf nicht bei einer äußeren Beschreibung stehen bleiben. Sie sollte sich auch nicht nur in persönlich unbeteiligter Weise mit kunsthistorischen Fragen beschäftigen. Vielmehr enthält ein Kunstwerk immer auch die Aufforderung zur persönlichen Stellungnahme. Das gilt in ganz besonderem Maße für Kunstwerke aus dem religiösen Bereich.

Dabei muss man fragen dürfen, in wie weit die in bildhafter Form ausgedrückten Überzeugungen auch heute noch Verbindlichkeit beanspruchen können und nicht unter Umständen als überholt und nicht mehr zutreffend beiseite gelegt werden müssen.

Was bleibt wahr auch nach langer Zeit?

An einigen Kunstwerken aus der Nürnberger Sebalduskirche soll gezeigt werden, wie man dabei vorgehen kann. Hierbei entstand eine ganz persönliche Darstellung, die in keinem Fall irgendeine Verbindlichkeit beansprucht. Vielmehr möchte sie dazu einladen, die hier vorgestellten Gedanken nachzudenken, sich mit ihnen auseinander zu setzen und zu einer eigenen Stellung zu gelangen.