von Franz H. Jakubaß
Was hat Agamemnon mit Russland zu tun? Nichts. Oder doch?
Agamemnon war ein Feldherr, der befohlen hat, was seine
griechischen Krieger auszuführen oder auszubaden hatten. Der
Autor hat nie seinen Obersten Feldherren zu Gesicht bekommen,
lediglich die Befehlenden darunter vom Oberst bis zum Leutnant.
Es waren gute und weniger gute Vorgesetzte, tapfere und weniger
tapfere Offiziere, auch solche, die er als gute Kameraden in
Erinnerung hat, vor denen er auch heute noch den Hut ziehen
würde. Dagegen hatte er auch Vorgesetzte, die mit einem
Kameraden nichts gemein hatten. Der junge Soldat hat als
wichtige Erkenntnis mit ins Zivilleben genommen: Auch der
ordensgeschmückte Offizier ist nur Mensch. Er hat gelernt,
Vorgesetzte zu achten, wenn sie trotz ihrer Stellung Mensch
geblieben sind.
Lange nach dem Krieg hat er ILIAS und ODYSSEE von Homer
gelesen. Dabei konnte er feststellen, dass auch die Heroen des
Altertums nicht auf einem Denkmal zur Welt gekommen sind,
sondern Menschen waren, oft mit sehr menschlichen Fehlern. Eine
weitere Erkenntnis aus eigener Erfahrung und aus der Lektüre von
Homer:
Krieg ist unmenschlich und grausam, und es sollte höchste
Pflicht aller Verantwortlichen sein, so zu handeln, dass ein Krieg nie
wieder als Politik mit anderen Mitteln verharmlost werden kann.
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Franz H. Jakubaß hat den Krieg als
Infanterist an der Front erlebt. Allerdings
nicht zur Zeit der Sondermeldungen,
sondern während des Stellungskriegs vor
Leningrad, vor allem während des
Rückmarschs, nachdem die Front vom
Wolchow bis vor Leningrad von der Roten
Armee durchbrochen war. Er hat dann an
den Kämpfen bei Narva teilgenommen, wo
die russischen Truppen aufgehalten werden
konnten. Dort wurde er am 19. April 1944
bei einem Angriff erneut verwundet.